Selen Einfluss: Essentielles Spurenelement beim Abnehmen & Gewicht

Zusammenfassung: Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das in unserem Körper viele Funktionen erfüllt – von der Schilddrüsensteuerung bis zum Zellschutz. Neue Erkenntnisse zeigen, dass ein Selenmangel den Stoffwechsel bremsen und so Gewichtszunahme begünstigen kann, insbesondere über seine Wirkung auf die Schilddrüse. Umgekehrt könnte eine optimale Selenversorgung beim Abnehmen helfen und das Körpergewicht sowie Körperfett positiv beeinflussen. Dieser Artikel erklärt detailliert, welche Rolle von Selen im Stoffwechsel und bei Übergewicht eine Rolle spielt, wie Selen mit der Schilddrüsengesundheit (z.B. bei Hashimoto-Thyreoiditis) zusammenhängt und ob Selen als Unterstützung beim Abnehmen sinnvoll ist.

Einführung in die Bedeutung von Selen

Was ist Selen und warum ist es wichtig?

Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das der Körper nicht selbst herstellt. Wir müssen es also über die Nahrung aufnehmen. Eine ausreichende Selenzufuhr ist wichtig. Vor allem für:

  • die gesunde Schilddrüse
  • eine starke Immunabwehr
  • den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress

Fehlt Selen, kann die Schilddrüse leiden. Das wiederum beeinflusst das Körpergewicht. Außerdem helfen selenhaltige Proteine, sogenannte Selenoproteine, die Zellen vor freien Radikalen zu schützen. Das ist gut für ein stabiles Gewicht und eine gesunde Körperzusammensetzung. Die moderne Ernährung liefert aber oft nicht genug Selen. Deshalb spielt auch die Nahrungsergänzung eine Rolle. Die Kurzfassung? Selen hilft, den Stoffwechsel stabil zu halten. Besonders für Menschen, die abnehmen wollen, ist das interessant.

Wichtige Funktionen von Selen im menschlichen Körper

Antioxidativer Zellschutz und Immunfunktion

Als essenzielles Spurenelement hat Selen viele lebenswichtige Aufgaben. Es steckt in Selenoproteinen, die antioxidative Enzyme bilden. Diese Enzyme schützen unsere Zellen vor oxidativem Stress – also vor Schäden durch freie Radikale. Gleichzeitig unterstützt Selen die normale Funktion des Immunsystems. Das Ergebnis? Weniger Entzündungen und ein stärkeres Abwehrsystem. Und weil es den Körper so stabil hält, hat es indirekt auch Einfluss auf Gewicht und Stoffwechsel.

Selen im Stoffwechsel und Energiehaushalt

Selen wirkt in verschiedenen Enzymen. Es hilft bei der Schilddrüsenhormon-Aktivierung und kann Entzündungsprozesse dämpfen. Chronische Entzündungen und oxidativer Stress sind häufig mit Übergewicht verbunden. Ein guter Selenstatus dagegen kann:

  • schädliche Entzündungen bremsen
  • den Stoffwechsel „rund“ laufen lassen

Das steigert das allgemeine Wohlbefinden und kann die Körperzusammensetzung verbessern.

Zwischenfazit: Selen ist kein Wundermittel. Aber es ist ein unverzichtbarer Baustein für viele Vorgänge im Körper. Seine antioxidative und immunstärkende Wirkung schafft die Basis dafür, dass unser Gewicht und Stoffwechsel nicht aus dem Ruder laufen.

Selen und Schilddrüse: Einfluss auf den Stoffwechsel und das Gewicht

Selen für eine funktionierende Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein zentrales Organ für den Energieumsatz – sie produziert Hormone (T3 und T4), die unseren Stoffwechsel maßgeblich steuern. Selen ist wichtig, um diese Hormone in ihrer aktiven Form bereitzustellen. Konkret: Die Umwandlung von Thyroxin (T4) in das stoffwechselaktive Trijodthyronin (T3) setzt voraus, dass Selen in ausreichender Menge im Körper vorhanden ist. Selenhaltige Enzyme, sogenannte Deiodinasen, übernehmen diese Konvertierung. Fehlt Selen, kann die Schilddrüse zwar genügend T4 produzieren, dieses wird aber schlechter in T3 überführt – die Folge ist ein funktioneller Selenmangel kann die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen, was einem milden Schilddrüsenunterfunktion ähnelt. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse verlangsamt sich der Stoffwechsel, der Grundumsatz sinkt, und es kann zu Gewichtszunahme führen.

Studien bestätigen diesen Zusammenhang: Selenmangel wurde mit Schilddrüsenstörungen wie Hashimoto-Thyreoiditis und Hypothyreose in Verbindung gebracht. Umgekehrt trägt Selen laut anerkannten Gesundheitsclaims zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei – ein entscheidender Faktor, damit der Körper genügend Kalorien verbrennt und Gewichtszunahme nicht durch einen trägen Stoffwechsel begünstigt wird.

Selenmangel und Gewichtszunahme

Ein Mangel an Selen macht sich also indirekt über die Schilddrüse bemerkbar. Bleibt die Schilddrüse aufgrund von Selenmangel unter ihren Möglichkeiten, kann das die Gewichtszunahme begünstigen bzw. den Gewichtsabbau erschweren. Ein langsamer Stoffwechsel bedeutet, dass der Körper weniger Energie verbraucht; überschüssige Kalorien werden dann eher als Fett eingelagert.

Ein Beispiel: Verlangsamter Stoffwechsel durch Selenmangel kann einen niedrigeren Energiebedarf zur Folge haben und schließlich zu Gewichtszunahme führen. Viele Symptome eines Schilddrüsen-Unterfunktion (Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit) können durch Selenmangel verstärkt werden. Wichtig ist hier die Erkenntnis, dass Selen indirekt auf das Körpergewicht wirkt – nicht als Fettverbrenner an sich, sondern indem es die Hormone regulieren hilft, die unseren Kalorienverbrauch und Stoffwechsel steuern. Es ist daher plausibel, dass ein anhaltender Selenmangel die Gewichtsabnahme hemmen kann, während eine ausreichende Selenversorgung einem normalen Körpergewicht zuträglich ist.

Hashimoto-Thyreoiditis: Selen als Unterstützung

Für Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis – einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse – ist Selen besonders interessant. Viele Hashimoto-Patienten kämpfen mit ihrem Gewicht, weil die chronische Entzündung die Schilddrüsenleistung vermindert. Selen wird in Studien erfolgreich eingesetzt, um die Schilddrüse bei Hashimoto zu unterstützen. Eine ausreichende Selenzufuhr kann die Entzündungsaktivität reduzieren (z.B. sinkende TPO-Antikörper) und so die Schilddrüse entlasten. Das wiederum kann helfen, typische Symptome wie Gewichtszunahme oder Gewichtsschwankungen abzumildern. Einige Untersuchungen zeigen, dass Selen kann helfen, bei Hashimoto-Patienten die Schilddrüsenfunktion zu stabilisieren und den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten (greatist.com).

Wichtig ist: Selen ersetzt keine ärztliche Therapie mit Hormonen, aber es unterstützt eine optimale Schilddrüsenfunktion – eine Grundlage dafür, dass Gewicht und Wohlbefinden unter Hashimoto besser kontrolliert werden können. Gerade wer mit Hashimoto zu kämpfen hat und möglicherweise vergeblich versucht abzunehmen, sollte seinen Selenstatus im Blick behalten.

Zusammenhang zwischen Selenmangel und Übergewicht

Warum Übergewichtige oft zu wenig Selen haben

Spannende Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Übergewichtige tendenziell einen niedrigeren Selenstatus haben könnten als Normalgewichtige. Übergewichtigen Menschen fehlt es häufiger an Selen – das Risiko für einen Selenmangel ist bei ihnen erhöht.

Woran liegt das? Experten vermuten mehrere Gründe: Zum einen ernähren sich viele Übergewichtige eventuell selenärmer (weniger hochwertige Proteinquellen wie Fisch, Nüsse, Fleisch), zum anderen könnte bei Adipositas der Bedarf an antioxidativen Nährstoffen erhöht sein. Eine Studie fand, dass übergewichtige Menschen im Schnitt 24–31 % weniger Selen über die Nahrung aufnehmen als Normalgewichtige. Hier spielt sicherlich die Aufnahme von Selen eine Rolle: Ungünstige Ernährungsgewohnheiten oder wegen schlechterer Aufnahme im Darm (z.B. durch chronische Entzündungen) können dazu führen, dass selbst bei gleicher Ernährung weniger Selen im Körper ankommt. Zudem haben Übergewichtige eine größere Körpermasse, sodass die gleiche Selenmenge sich im Körper „verdünnt“ – ein erhöhter Bedarf an Selen ist möglich.

Fazit: Übermäßiges Fettgewebe (Adipositas) könnte den Selenhaushalt beeinträchtigen und so zu einer Dysfunktion des Fettgewebes (adipose tissue dysfunction) beitragen. Übergewicht begünstigt also offenbar einen Selenmangel – und umgekehrt kann ein Selenmangel die negativen Folgen von Übergewicht verstärken.

Folgen eines Selenmangels bei Übergewicht

Warum ist ein niedriger Selenstatus bei Übergewicht problematisch? Ein Grund liegt in den bereits erwähnten Funktionen: Fehlt Selen, nimmt die Aktivität antioxidativer Enzyme ab. Dadurch können chronische Entzündungen im Fettgewebe zunehmen – man spricht von einer Fettzell-Dysfunktion, bei der das Fettgewebe verstärkt entzündliche Botenstoffe freisetzt. Tatsächlich haben Forscher beobachtet, dass Selenmangel zu einer Dysfunktion von Fettzellen führen kann, was wiederum die Entwicklung von Übergewicht fördern könnte. Mit Selenmangel „gestresste“ Fettzellen wachsen schneller und unkontrollierter. Interessanterweise deuten Laborstudien darauf hin, dass zusätzliches Selen diesen Prozess bremsen kann: Die Gabe von Selen (z.B. in Form von Natriumselenit) hemmte in Zellkultur-Studien die Bildung neuer Fettzellen und senkte entzündungsfördernde Marker (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov). Selen scheint also eine Schlüsselrolle in der Adipogenese (Entstehung von Fettzellen) zu spielen. Wenn genügend Selen vorhanden ist, laufen die Differenzierung und Körperfett-Einlagerung in Fettzellen kontrollierter ab – es werden weniger neue Fettzellen gebildet und weniger Fett eingelagert (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov). Dadurch könnte ein guter Selenstatus helfen, die mit Übergewicht oft einhergehenden Entzündungen und oxidativem Stress zu reduzieren.

Insgesamt gilt: Ein Selenmangel bei Übergewicht ist eine ungünstige Kombination, die einen Teufelskreis ergeben kann. Daher ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Selenzufuhr zu achten, wenn man übergewichtig ist. So kann man verhindern, dass ein Selenmangels die Stoffwechsellage bei Übergewicht noch weiter verschlechtert.

(Hinweis: Ob Übergewicht zu Selenmangel führt oder Selenmangel Übergewicht fördert – wahrscheinlich gibt es wechselseitige Einflüsse. In jedem Fall lohnt es sich, bei Übergewicht einen Selenmangel auszuschließen und ggf. gegenzusteuern.)

Hilft Selen beim Abnehmen? Einfluss von Selen auf die Gewichtsabnahme

Frau mit Körperwaage in der Hand ist sich unsicher über ihr Gewicht

Studienlage: Selen und Körpergewicht

Die Frage „Kann Selen beim Abnehmen helfen?“ haben Forscher in den letzten Jahren intensiv untersucht. Erste Hinweise kamen aus Beobachtungsstudien: So ergab eine Untersuchung mit über 3.200 Teilnehmern, dass Personen mit geringer Selenaufnahme tendenziell einen höheren BMI (Body-Mass-Index) hatten (greatist.com). Jede Erhöhung der Selenaufnahme um ca. 0,45 µg pro Pfund Körpergewicht (≈1 µg pro kg) pro Tag ging mit einer 3–6% geringeren Körperfettquote einher (greatist.com). Diese Einfluss von Selen auf den Fettanteil deutet darauf hin, dass eine bessere Selenversorgung positive Effekte auf die Körperzusammensetzung haben kann. Allerdings sind solche Querschnittsstudien kein Beweis für Ursache-Wirkung – vielleicht ernähren sich schlankere Menschen einfach selenreicher. Deshalb sind kontrollierte Interventionsstudien wichtig, um zu prüfen, ob Selen-Einfluss tatsächlich Gewichtsabnahme unterstützt.

Praxisbedeutung: Selenstatus prüfen beim Abnehmen

Was bedeuten diese Ergebnisse nun für alle, die abnehmen möchten? Eine ausreichende Selenversorgung stellt sicher, dass der Stoffwechsel reibungslos arbeiten kann – insbesondere die Schilddrüse und die „Fettverbrennungs-Enzyme“ sind auf Selen angewiesen. Wenn du also versuchst abzunehmen – erst recht, wenn es trotz Kaloriendefizit nur schleppend vorangeht – kann es sich lohnen, deinen Selenstatus überprüfen zu lassen.

Gerade bei Vorliegen von Schilddrüsenproblemen oder wenn du dich sehr einseitig ernährst, besteht das Risiko, dass ein Mangel an Selen deine Gewichtsabnahme ausbremst. Die Studien legen nahe, dass Selen indirekt helfen kann, den Fettabbau zu verstärken, indem es Muskelsubstanz erhält und den hormonellen Stoffwechsel begünstigt.

Wichtig ist aber: Selen ersetzt keine negative Energiebilanz – beim Abnehmen führt kein Weg an einer gesunden Ernährung mit Kaloriendefizit und Bewegung vorbei. Doch Selen könnte so etwas wie ein „Stellschrauben“-Nährstoff sein, der sicherstellt, dass der Körper optimal auf das Kaloriendefizit reagiert. Wer trotz Sport und Diät mit dem Gewicht kämpft, sollte daher nicht nur auf Kalorien schauen, sondern auch auf Mikronährstoffe wie Selen. Ein einfacher Bluttest beim Arzt kann Klarheit über den Selenspiegel schaffen.

Fazit: Selen, Gewicht und Gesundheit

Selen mag als essenzielles Spurenelement unscheinbar wirken, doch es erfüllt Schlüsselfunktionen für Stoffwechsel, Schilddrüse und Zellschutz. Dadurch hat Selen indirekt einen Einfluss auf das Gewicht und den Fettabbau. Ein Selenmangel kann die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen und so den Grundumsatz reduzieren – was Übergewicht begünstigen oder eine Gewichtsabnahme erschweren kann. Umgekehrt unterstützt eine gute Selenversorgung die funktionierende Schilddrüse, hält Entzündungen niedrig und ermöglicht dem Körper, im Rahmen einer Diät optimal Fett zu verlieren. Neuere Studien – darunter eine Pilotstudie an übergewichtigen Personen – zeigen, dass zusätzliche Selenzufuhr bei einer Diät die Körperzusammensetzung verbessern kann (weniger Fett, mehr Muskeln) und sogar das subjektive Wohlbefinden steigert. Selen kann helfen, die Erfolge eines Kaloriendefizits zu optimieren, ist aber kein Freifahrtschein zum Abnehmen ohne disziplinierte Lebensstiländerung.

Letztlich unterstreicht das Beispiel Selen, wie wichtig essenzielle Nährstoffe für den ganzen Körper sind: Sie können den Stoffwechsel beeinflussen und sicherstellen, dass der Organismus optimal arbeite. Wer Hashimoto-Thyreoiditis hat, übergewichtig ist oder gerade aktiv beim Abnehmen ist, sollte definitiv auf eine ausreichende Selenversorgung achten. So unterstützt man seine allgemeine Gesundheit und erhöht die Chance, dass sich Gewicht und Körperfettmasse in die gewünschte Richtung entwickeln.

 

Quellen:
pubmed.ncbi.nlm.nih.gov

greatist.com

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